November 2006

Mittwoch, 15.11.2006

Fünf Tage ohne Internet - das schafft man auch nur im Urlaub, mit konsequentem Nicht-Einpacken des Notebooks. Entzugserscheinungen haben sich nicht wie befürchtet eingestellt, der diesjährige Kurzurlaub in Dänemark war auch völlig "offline" eigentlich ganz in Ordnung.
Zu den positiven Seiten zählte eindeutig das Ferienhaus, wir hatten diesmal bewusst darauf geachtet, ein möglichst Neues zu erwischen. Das hat sogar per Last-Minute-Buchung geklappt (Die Vorzüge der Nebensaison), und wir wurden bei Einrichtung und Erhaltungszustand auch nicht enttäuscht. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange sich das helle Parkett und die schneeweiße Alcantara-Sitzgruppe farblich gegenüber dem gemeinen Touristen behaupten können.
Ein weiterer Nebensaison-bedingter Vorzug war die weitgehende Abwesenheit weiterer deutscher Touristen zu dieser Jahreszeit, so daß man morgens beim Bäcker ausnahmsweise mal nicht mit dem Anblick eines ungewaschenen, unrasierten Bild-Zeitungs-Einkäufers im grellbunten Ballonseide-Trikot konfrontiert wurde.
Zwiespältig hingegen gab sich das Wetter: Zwar bin ich der Letzte, der etwas gegen Windstärke 8-10 am Nordseeufer hat, aber der Festkörperanteil im Wind war dieses Jahr doch zu hoch. Bereits 500 Meter vor Erreichen des Strandes kam man sich vor wie unter einer Sanddusche, auf dem Dünenkamm wurde man dann geradezu sandgestrahlt. Mangels Skianzug und -Brille blieb da erstmal nur der Rückzug und eine ausgiebige Dusche im Anschluß, um den ganzen Sand wieder loszuwerden.
Ganz fies erwischt hatte es allerdings meine Schwester. Eine Wurzelkanalentzündung im Urlaub kann einem wirklich alles verleiden. Wer in dieser Situation auf den Service seiner Krankenkasse hofft, sollte über genügend Zeit und ausreichende finanzielle Rücklagen verfügen: Bei einem Prepaid-Handy dürfte sich das vorausgezahlte Guthaben bereits in der Warteschleife verflüchtigen. Immerhin hatte ich nur das Notebook daheim gelassen, nicht aber das Telefon - ich bin mal sehr auf die kommende Rechnung gespannt.
Wer nun glaubt, die Investition in dieses Telefonat hätte sich gelohnt - Ätsch, bei den dänischen Medizinern lacht Bargeld. Zugegeben, man kann es ihnen nur schwer verdenken, hinter der Leistung einer deutschen Krankenkasse würde ich als Däne auch nur ungern hinterherlaufen. Sehr interessant ist jedoch, daß sich diese Vorgehensweise bis zur Hotline noch nicht durchgesprochen hat.
Nunja, der Urlaub ist erstmal wieder vorbei, und ich in nicht einmal zum Drachenfliegen gekommen. Dafür konnte ich immerhin meine neue Kamera ausgiebig testen...