Oktober 2006

Dienstag, 31.10.2006

Oha, scheint sich einzubürgern, daß ich sozusagen in der letzten Minute noch einen Eintrag hinbekomme. Nunja...
Ich stelle gerade mal wieder fest, daß sich eine alte Faustregel beim Modellbau - Hälfte der Zeit bauen, die andere Hälfte Lackieren - leider immer wieder bewahrheitet. Gerade schreitet der Bau eines Chevy-Pickup (demnächst als Neuzugang in der entsprechenden Rubrik) voran, und selbst das Anfertigen des Rahmens ging leicht und schnell von der Hand, obwohl ich mit der Metallverarbeitung eher auf Kriegsfuß stehe.
Aber nun sitze ich mal wieder vor den Farbpötten. Schon bei der Auswahl des Farbtones habe ich irgendwie absolut keine Eingebung, deshalb habe ich diese Entscheidung erstmal weggeschoben. Ein einfacherer Einstieg sollte die Innenausstattung sein, mit Brauntönen kann man nicht so viel verkehrt machen. Das Arsenal an Revell-Farben im Keller gab auch genau den richtigen Ton her. Bis zu diesem Punkt ging ja noch alles gut...
Der Haken an der Sache steckt in dem Wort "Revell", genauer gesagt in dem Chemie-Cocktail, der unter dem Namen seit ein paar Jahren vertrieben wird. Damals, als so ein Farbpott noch 2 DM kostete (ich kann mich auch noch an 1,65 erinnern...), war das Zeugs auch noch zu gebrauchen. Jetzt kostet die gleiche Menge unbescheidene 1,85 Euro, gleichzeitig sind aber alle Eigenschaften verloren gegangen, die ich mir so von einem Lack erhoffe.
Oder, mal in Zahlen ausgedrückt: Selbst bei Konstellationen wie Kakaobraun auf weißem Grund deckt besagter Braunton für keine 10 Pfennig. Nach drei Anstrichen kann man so langsam eine annähernd gleichmäßige Fläche erwarten, vorausgesetzt der Pinsel war nicht zu hart. Bis das Geschmiere dann soweit getrocknet ist, daß man es überlackieren kann ohne die darunterliegende Schicht wieder abzulösen, gehen 12 stunden ins Land. Mit 36 Stunden ist man also immer dabei, da man in diesem Rythmus aber eh' nicht dransitzen kann, vergehen mal eben drei Tage bis eine Sitzbank die Farbe angenommen hat, die sie haben soll. Viel länger sollte man sich damit auch keine Zeit lassen, weil Revell's Super-Mischung zu meinem Erstaunen im geschlossenen Farbtopf fast genauso schnell aushärtet wie auf dem zu lackierenden Teil, mit anderen Worten: Der Rest im noch dreiviertelvollen Töpfchen hat bereits die Konsistenz von Wrigley's Spearmint.
Danke, Revell. Da scheint das Geld doch in einer Superbillig-Baumarkt-Farbsprühdose besser angelegt.