43. Woche

Zumindest befand ich mich in dieser Woche, als ich diese Seiten geschrieben habe. Ort des Geschehens: Nr. Lyngvig, Dänemark. Der Derk macht Urlaub, auch wenn die Vorlesungen eigentlich weitergehen. Aber ich habe nicht den Eindruck, irgendetwas Wichtiges zu verpassen.

Montag, 18.10.2004

Was wäre ein Dänemark-Urlaub ohne Strandbesuche? Heute waren wir in Søndervig, sind aber mitten in Bauarbeiten geraten: Der ganze Strand liegt voller Rohrmaterial im Halbmeter-Durchmesser, weil gerade der Strand wieder angefüllt wird. Zu diesem Zweck liegt ein Laderaumbagger vor der Küste und pumpt den Meeresboden an Land, ist ein recht interessantes Schauspiel. Vor allem, weil die Rohre am Strand eher locker zusammengefügt wurden, was an jeder Naht eine meterhohe Wasserfontäne zur Folge hat.
Was natürlich auch noch sein mußte: Shopping in Rinkjøbing, meine Schwester brauchte Wolle, um sich einen Schal zu stricken. Angesichts der Preise hätte man sich auch einen fertigen kaufen können, aber hier zählt wohl das Prinzip...

Dienstag, 19.10.2004

Neuer Tag, anderer Strand: 500 Meter vor der Haustür ist ja auch schon das Wasser, daher sind wir heute mal nicht zum Strand gefahren, sondern durch die Heide gelaufen. Anscheinend sind diesmal wieder recht viele Touristen hier, am Strand war's jedenfalls ganz schön voll. Und alle haben Steine gesammelt, als wenn es dafür Geld geben würde. Das haben wir schon alles hinter uns, wir waren das erste Mal 1990 hier, und es liegen wirklich schon genug dänische Kiesel zuhause.
Am Nachmittag waren wir noch im Hafen von Hvide Sande, teils mal wieder zum Einkaufen, aber auch um einen Gang um das Hafenbecken zu machen. Immer wieder beeindruckend ist das Aufgebot der Hobby-Angler an der Schleuse zum Fjord; Ich kann bis heute nicht nachvollziehen, was das Fischen im trüben Hafenwasser bei Kälte und Regen so reizvoll macht. Meines Wissens nach mögen Fische keine lauten Geräusche, ich würde sie daher als Letztes vor geöffneten Schleusentoren suchen...

Mittwoch, 20.10.2004

Das Wetter ist heute nicht so besonders, was bleibt da übrig? Shopping in Ringkjøbing. Eigentlich bräuchte ich mal wieder 'nen Pullover, aber in dieser Saison scheinen Standard-Sweatshirts nicht aktuell zu sein. Als Ganzkörper-Werbeplattform will ich auch nicht herhalten, also habe ich es erstmal verworfen. Dafür bin ich wieder auf den Laden getroffen, den ich noch nie ohne Einkaufstüte verlassen habe - auch diesmal nicht. Erstaunlicherweis hat Jack&Jones in Dänemark eine andere - mir deutlich gefälligere - Palette als in Deutschland, also bin ich nun um ein paar Euro ärmer, habe dafür aber eine schön geschnittene schwarze Joppe mehr im Schrank.

Donnerstag, 21.10.2004

Nach mehr als zehn Jahren Urlaub in Dänemark hat sich heute mal wieder eine Erfahrung bewahrheitet: Das Wetter des Tages entscheidet sich nach 11 Uhr. Die Brötchen haben wir noch in strömendem Regen geholt, von 11 Uhr bis Abends war dann unerwartet bestes Wetter. Nur sehr stürmisch war es, was mich wieder mal daran erinnerte, daß ich zwar den Drachen mitgenommen hatte, aber die Steuerseile in Esbjerg vergessen habe. Dumm gelaufen...
Außerdem standen noch die Kerzenfabrik in Kloster und der Strand in Houvig auf dem Programm, gefolgt von Hvide Sande am Abend. Man sieht schon, hier läuft ein straffes Urlaubsprogramm.

Freitag, 22.10.2004

Hm, das war dann also der Urlaub. Ist ja schon der letzte Tag heute, und ich hätte wirklich noch 'ne Woche gebrauchen können. Naja, zum Abschluß bin ich mit meiner Schwester nochmal auf den Leuchtturm in Nr. Lyngvig geklettert - der hat 137 Stufen und ist 53 Meter hoch. Oben angekommen wurden wir dann fast mit Windstärke 7 von der Plattform geweht. Damit waren wir auch die Einzigen, die sich ins Freie getraut haben, die anderen Besucher haben wieder kehrt gemacht. Die wußten wahrscheinlich, was da für eine Regenfront aufzog; Uns hat sie leider auf dem Rückweg erwischt. Und mit dem Regen war dann leider auch der Rest des Tages gelaufen.

Samstag, 23.10.2004

Wir wollten um 10 Uhr aufbrechen, aber das war natürlich nur Wunschdenken. Zur Strafe mußten wir Varde im Stau durchqueren. In Esbjerg waren wir dann gegen 13 Uhr, und im Gegensatz zu Schweden im letzten Jahr hat meine Wohnung bei meiner Familie einen besseren Eindruck hinterlassen. Leider mußten sie recht schnell wieder auf den Heimweg, aber zu Kläschen wollte ich ja dieses Jahr zuhause sein. Das sind nur noch sechs Wochen...

Sonntag, 24.10.2004

Das war heute definitiv nicht mein Tag. Das Wetter hat von kalt®nerisch auf pipiwarm umgestellt, solche Umschwünge quittiert mein Körper meistens mit Kopfschmerzen. Als dann noch der allgegenwärtige, durchdringende Gestank von verwesendem Fisch dazu kam (der Wind steht unvorteilhaft...), mutierte der leichte Kopfschmerz vom Vormittag zur Mutter aller Kopfschmerzen am Nachmittag. Folglich hab ich habe fast den ganzen Tag verpennt, von kleinen Unterbrechungen zur Essensaufnahme mal abgesehen...