45. Woche.

Zumindest befand ich mich in dieser Woche, als ich diese Seite geschrieben habe. Ort des Geschehens: Halmstad, Südschweden. Die zweite Studienperiode hat angefangen, und mit ihr ein paar neue Vorlesungen.

Montag, 03.11.2003

Der Stundenplan für die nächsten Wochen ist gut zusammengestellt: Keine Vorlesungen am Montag Morgen. Der Nachmittag erwartet mich dann leider mit "Image Analysis" und "Random Processes". Der Prof der letztgenannten Veranstaltung hat uns heute gleich zu Beginn eröffnet, daß nur wer hart arbeitet auch die Klausur schafft, gemeinhin hätte er eine hohe Durchfallquote. Was ein Glück, daß ich nicht darauf angewiesen bin diese Klausur auch zu schreiben, wir brauchen nur einen Mathe-Schein. Und die Klausur sollte letzte Woche geklappt haben...

Dienstag, 04.11.2003

Ist das fies: Die erste Vorlesung des Tages um acht Uhr morgens. Da trifft man niemanden in der Küche, draußen ist es noch dunkel und das Wachbleiben in der Vorlesung fällt unglaublich schwer. An mir liegt das nicht! Ich wollte ja wach werden. Aber alle anderen Gähnen um die Wette, und das ist bekannterweise ansteckender als jede Grippe. Also sitze ich dort und lasse mir die Worte des Profs entgegenwehen wie eben noch den Herbstwind auf der Fahrt hierhin. Wenigstens ist er motiviert. Unheimlich sogar, ist er doch andauernd darauf bedacht zu betonen, daß alles was er erklärt eigentlich ganz einfach ist, und das wir, "seine Freunde" doch nicht davor zurückschrecken sollen. Tue ich ja nicht. Aber ich kann nachvollziehen, daß mein Gesichtsausdruck heute morgen nicht umbedingt begeisterungsfähigkeit widergespiegelt hat.

Mittwoch, 05.11.2003

Und schon wieder acht Uhr morgens... Diesmal gab's eine Informationsveranstaltung zu dem nächsten Semester "back home" in Lemgo. Für mich eigentlich nicht soo wichtig, ich weiß ja was mich erwartet. Aber wenigstens konnte ich so ein paar Worte mit meinen Professoren von daheim wechseln. Und noch etwas überaus Erfreuliches: Es ist hier völlig egal, ob ich durch eine Prüfung falle - solange ich unterm Strich vier schaffe. Davon ausgehend hoffe ich doch mal, durch die "Optics, Visions and Cameras"-Klausur durchgerasselt zu sein. Wenn ich sie schlecht bestanden haben sollte, zählt das für meine Endnote, bin ich durchgefallen taucht das Fach dort nicht auf.

Donnerstag, 06.11.2003

Nach langem Ringen habe ich mein Java-Projekt heute endlich zu Ende gebracht. Die grafische Oberfläche sieht zum davonlaufen aus, aber es funktioniert. Und da noch reichlich Projekte in meiner Schublade liegen, deren Abgabetermin nicht so großzügig gesteckt ist, werde ich es dabei auch belassen. Noch ein wenig auskommentieren, und dann nächste Woche einreichen. In einem Anflug von Arbeitseifer und gnadenlos motiviert habe ich dann noch einen Laborbericht in der Rekordzeit von 30 Minuten runtergetippt und ebenfalls abgegeben, die positive Bewertung lag heute Abend im elektronischen Postfach. Alles in Allem so ein richtiger "Ja, ich hab's geschafft"-Tag. Wurde ja auch mal Zeit. Also: Beine hoch, Musik an, Glas zu mir. Weckt mich morgen...

Freitag, 07.11.2003

Heute mal nichts Neues... Habe nur in Vorbereitung auf meine "wissenschaftlich bedeutende" 20-seitige Arbeit in dem Fach "Methods in writing scientific work" schonmal ein paar passende Artikel im WWW gesucht und angelesen. Aber irgendwie bin ich dazu noch nicht so motiviert. Liegt wahrscheinlich daran, daß die Arbeit ja eh erst bis Ende Dezember fertig sein muß. Daher habe ich mich, sozusagen als kleine Nebenbeschäftigung, daran gemacht, meinen Windows-Desktop umzugestalten. Also dergestalt, daß es eben nicht mehr nach Windows aussieht, und vielleicht etwas an Funktionalität gewinnt. Meine ersten Versuche mit Hilfe von Litestep lassen hoffen...

Samstag, 08.11.2003

Meine Samstags-Fahrradtour ist leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Na gut, die letzten Male war das Wetter auch alles andere als einladend. Aber heute paßt es halbwegs: Kalt, aber wenigstens trocken. Ich habe mal alle Straßen der Innenstadt abgefahren, zum Training des Orientierungssinnes. Heute Abend waren dann alle Austausch-Studierende eingeladen, in den Geburtstag von Katja hineinzufeiern, einer Studentin aus Deutschland. War soweit ganz lustich, allerdings bin ich erst um viertel nach fünf wieder zuhause gewesen (nicht alkoholisiert! - Oder kaum...).

Sonntag, 09.11.2003

Diese "Tage danach" haben es ganz schön in sich, vor Allem wenn man daran nicht gewöhnt ist. Frühstück gab's um 12 Uhr, wobei sich unser Flur da recht solidarisch gab: Es war noch keiner vorher aufgestanden. Danach bin ich nochmal für zwei Stündchen in die Kiste gefallen, um am Ende des Tages nochmal einen Rest von Produktivität zusammenzukratzen und in die Uni zu fahren. Vor lauter Bequemlichkeit natürlich auf vier Rädern. Hinter dem Oststrand von Halmstad liegt übrigens ein größeres Baugebiet, das nicht abgesperrt ist. Daraus resultiert eine schöne Möglichkeit, den Sammy mal wieder artgerecht zu bewegen...