46. Woche

Zumindest befand ich mich in dieser Woche, als ich diese Seite geschrieben habe. Ort des Geschehens: Halmstad, Südschweden. Wo bleibt der Winter? 10 Zentimeter Schnee sind ja wohl das Mindeste...

Montag, 10.11.2003

Das nenne ich günstig gelegt: Am Montag nur eine Vorlesung, und die auch erst um viertel nach Eins. Der heutige Inhalt der Vorlesung: Die Fourier-Transformation. Okay, eine Wiederholung für mich, da ich die ja schon kannte. Aber ich bin der festen Überzeugung daß man absolut nichts von der Vorlesung verstanden hätte, wenn man sich nicht schon im Vorfeld mit dem Thema beschäftigt hätte. Selten habe ich eine Erklärung gehört, die so umständlich gewesen wäre. Und das, wo der Prof doch die ganze Zeit anmerkt, daß alles garnicht so schwer ist... Ist wohl eine Frage des Standpunktes.

Dienstag, 11.11.2003

Huch, der elfte Elfte. Wo sind die Pappnasen? Scheint hierzulande kein wichtiger Termin zu sein. Oder war das heute morgen der Grund für die überschwappende Euphorie des Profs, bei dem Versuch uns (immer noch..) für die Fourier-Transformation zu begeistern? Es nimmt langsam groteske Formen an. Variablen werden als "gentlemen" bezeichnet, wir sind seine "friends", und das Thema ist "the magic of mathematics". Vielleicht hätte er zu QVC oder ShiT (wer erinnert sich?) gehen sollen? Ich wette, er könnte auch gut Heizdecken und überflüssige CD-Sammlungen verkaufen.

Mittwoch, 12.11.2003

Oh. Bis Freitag muß noch nen Projekt fertigwerden. Heute keine Zeit zum schreiben...

Donnerstag, 13.11.2003

Es geht nicht voran und nichts funktioniert. Dazu noch nen Praktikum und die Ausarbeitung, Anfertigungsfrist drei Tage.

Freitag, 14.11.2003

Noch nen Praktikum + Bericht, Frist ebenfalls drei Tage. Den Abgabetermin für das Projekt konnte ich bis Montag aufschieben. Knapp genug wird's trotzdem. Wird nen tolles Wochenende...

Samstag, 15.11.2003

Das Arbeitswochenende beginnt. Morgens um 6.30 Uhr, kurzes Frühstück und dann auf zur Uni. Das hiesige Rechenzentrum scheint mir die Arbeit extra schwer machen zu wollen, weil der Linux-Cluster (auf dem das Projekt getestet werden soll) dieses Wochenende schon so beschäftigt ist, daß es für mich leider keine Zeit mehr hat. Nach Email-Absprache mit dem zuständigen Prof wird auf dem Unix-Cluster geprobt. Bis abends um halb elf. Zu guter Letzt wenigstens erfolgreich, aber das war ja auch erst die Hälfte des Projektes, für die andere Hälfte bleibt noch der morgige Sonntag, was vom zeitlichen Aufwand zumindest theorerisch unmöglich zu schaffen ist. Wir werden sehen. Die Credits des heutigen Tages: Ein Dankeschön an unseren mexikanischen Hamburgerlieferanten!

Sonntag, 16.11.2003

Das Arbeitswochenende geht weiter. Diesmal erst um 9 Uhr, was die Chancen auf ein rechtzeitiges Abschließen des Projektes nicht gerade erhöht (Erschwerend hinzu kommt eine gewisse Unpäßlichkeit des Unix-Clusters, der alle Anmeldungsversuche meinerseits mit einem Einfrieren des Betriebssystems quittiert). Aber immerhin bin ich nicht der einzige mit diesem Problem, eine weitere Gruppe hat ebenfalls erst eine Hälfte geschafft. Wie es der Zufall so will die andere Hälfte... Da könnte man doch... Fällt das wohl auf...? Nein, bestimmt nicht... Gerade noch etwas im Detail ändern... Joa, funzt soweit... Fertig! Noch schnell den Bericht schreiben, ausdrucken, eintüten und einschicken. Was für ein Wochenende. Wir haben gelernt: Unmögliche Zeitvorgaben sind doch zu schaffen, und Unix ist ein sicheres Betriebssystem - wer nicht mal mehr ne Terminal-konsole starten kann, kann auch nichts kaputt machen...