Kodiak

Man braucht nicht viel Phantasie, um in diesem Schlepper das Revell-Modell "Trinity House Lightship" zu erkennen. Als Feuerschiff macht es bestimmt auch eine gute Figur, hätte nur leider keinen Antrieb gehabt - daher wurde das Leuchtfeuer hinter der Brücke kurzerhand gegen einen normalen Schornstein getauscht.
Der Bausatz selber ist eine Neuauflage einer längst dahingeschiedenen Firma, Revell konnte offensichtlich die Formen retten. Ein Beipackzettel weist darauf hin, daß man nicht die gewohnte Revell-Qualität erwarten sollte - und das stimmt. Tatsächlich ist dies die beste Qualität, die ich jemals in einem Baukasten der Firma Revell vorgefunden habe.
Beide Rumpfhälften passen perfekt zueinander, die erhabene Oberflächenstruktur ist ungewohnt filigran und detailliert. Das Modell ist groß genug, um auf konventionelle Technik zurückgreifen zu können, bei Fahrregler und Motorisierung hatte ich allerdings kein glückliches Händchen.
Der Graupner-Regler heißt zwar so, benimmt sich aber eher wie ein Schalter - von Feinfühligkeit keine Spur. Das bedingt im Zusammenhang mit dem Motor ein kleines Problem - der 280er Mabuchi ist gelinde gesagt etwas zu stark für das kleine Modell. Mit einer 30mm-Schiffsschraube versenkt er das Boot bei Halbgas über die Seite.
Eine zusätzliche Flosse unter dem Rumpf (Rennschlepper?) verschiebt dieses Problem in den Vollast-Bereich, zur unkontrollierten Tauchfahrt reicht es aber immer noch. Dafür zieht er gut - eben wie ein Schlepper.